Asylzahlen im März 2023 – Höchststand mit steigender Tendenz

Nachdem der Krieg in der Ukraine das vorherige Dauerthema, Corona, abgelöst hat und derzeit zusammen mit der überwiegend selbstverursachten Energiekrise die Medien dominiert, sollte ein weiteres Thema, das unser Land im etwas anderem „nachhaltigen“ Sinne verändern wird, nicht aus den Augen verloren gehen.

 

Asylzahlen bis März 2023 bereits +80% zum Vorjahr

Sieht man sich die aktuelle Entwicklung an, muss man feststellen, dass sich die Asylantragszahlen (Erstanträge) von Januar – März 2023 bereits um über 80% erhöht haben. Waren es im letztens Jahr in dem Zeitraum 44.908 Anträge, sind es jetzt bereits 80.978 Anträge.

 

Wer nun zuerst an ukrainische Kriegsflüchtlinge denkt, liegt allerdings falsch. Ukrainische Flüchtlinge kommen in der Asylstatistik de facto nicht vor. Diese werden direkt als Kriegsflüchtlinge anerkannt und unterlaufen gar keinem Asylverfahren. Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) schreibt zu der Frage „Sollen ukrainische Staatsangehörige Asyl beantragen?“ u. A. folgendes:

 

Nein, das ist nicht nötig. Der erforderliche Schutz wird in einem anderen schnelleren Verfahren gewährt. Ukrainischen Staatsangehörigen wird deshalb empfohlen, von der Stellung eines Asylantrages abzusehen. Das Recht, zu einem späteren Zeitpunkt einen Asylantrag zu stellen, besteht jedoch unabhängig davon fort.“

 

Wenn der Anstieg nicht durch ukrainische Flüchtlinge zu erklären ist, wodurch dann?

 

Wie es scheint, hat der Ruf deutscher linksgrüner Politiker nach „Fachkräften“ international vor allem in drei Ländern großes Gehör gefunden: Syrien, Afghanistan und ein beliebtes Urlaubsland: Türkei. 60% der Asylanträge werden von Personen aus diesen Ländern gestellt. 

Quelle: BAMF, Aktuelle Zahlen März 2023

Asylantragsteller überwiegend männlich – Ukrainische Flüchtlinge überwiegend weiblich

 

In der Ukraine stehen überwiegend Männer an der Front und kämpfen für ihr Land, während ihre Frauen, Kinder und (Groß)Eltern geflohen sind. Über 64 % der Flüchtlinge aus der Ukraine sind daher weiblich. 

In anderen Ländern treten vorwiegend die Männer die Flucht an. So sind unter den Asylantragstellern über 72% männlich – die Frauen verbleiben im Land, vor dem die Männer fliehen.

 

Asylanträge explodieren – Aussicht für das Jahr 2023

Der Trend des letztens Jahres wird sich in diesem Jahr aller Wahrscheinlichkeit nach fortsetzen.

Quelle: BAMF, Aktuelle Zahlen März 2023

Die rote Kurve steht für das aktuelle Jahr, die gelbe Kurve für 2022. Bei der aktuellen Entwicklung kann Deutschland bis zum Jahresende fast 325.000 neue Menschen im Asylsystem „willkommen“ heißen. Zur Erinnerung: Ukrainische Kriegsflüchtlinge sind in diesen Zahlen nicht enthalten.

 

Zum Vergleich: Augsburg hat etwa 300.000 Einwohner, Fürth 130.000 Einwohner, Bamberg etwa 78.000 Einwohner.

 

Lesenswerte Quellen:

Bundesamt für Migration und Flüchtlinge – Aktuelle Zahlen März 2023

https://www.bamf.de/SharedDocs/Anlagen/DE/Statistik/AsylinZahlen/aktuelle-zahlen-maerz-2023.pdf?__blob=publicationFile&v=5

 

Zahlen zu ukrainischen Kriegsflüchtlingen:

https://www.destatis.de/DE/Im-Fokus/Ukraine/Gesellschaft/_inhalt.html